Gold ist überall auf der Welt vorhanden und noch nicht mal selten. Ob auf den Kontinenten, im Meer und in uns selbst. Die Konzentration und die Form des Goldes sind jedoch recht unterschiedlich. Normalerweise kommt Gold in der 15 km starken Erdkruste mit einer Konzentration von 0,005 g/t vor. Das sind zwar schätzungsweise insgesamt 30 Milliarden (!) Tonnen Gold, doch lohnt ein wirtschaftlicher Abbau nicht. Schätzungen gehen davon aus, dass alles bis heute weltweit geförderte Gold (in etwa 95.000 Tonnen) noch zu über 90% vorhanden ist.
Der Fachmann unterscheidet bei der Gewinnung von Gold zwischen Berg- und Seifengold. Das Berggold befindet sich in Quarzgängen. Diese Lagerstätten werden als primär (= ursprünglich) bezeichnet. Die Quarzgänge weisen in der Regel einen Goldgehalt von etwa 0,001% auf. Ein Abbau der Goldvorkommen ist etwa ab einer Goldkonzentration von 2,5 g je Tonne Gestein wirtschaftlich sinnvoll. Die Goldkonzentration von maximal 5-25 g/t kann erreicht werden, indem das Gestein um die Quarzbänder mit abbaut werden. Große primäre Goldvorkommen befinden sich beispielsweise in Südafrika, Australien und Nordamerika.
Im Laufe von Jahrmillionen werden die an der Oberfläche lagernden primären Goldvorkommen durch Erosion und Witterungseinflüsse (Temperatur, Feuchtigkeit, Wind) abgetragen und lagern sich in den Niederungen der Flüsse ab. Diese sekundäre (= zweite) Lagerstätte wird als "Seifengold", "Goldseife" oder "Waschgold" bezeichnet und wird in Form von Staub oder Körnern (= Nugget) vorgefunden. Bedeutende Lagerstätten liegen im Clondikegebiet (Alaska), in Russland (Ural) und im Osten Australiens. Klangvolle Namen in der Vergangenheit waren auch Vorkommen im Rhein und in Sacramento (USA).
Die meisten Nuggets sind nur winzig klein und wiegen selten mehr als ein Gramm. Riesennuggets sind der "Holtermann Nugget" aus Australien, der im Oktober 1872 gefunden wurde und 214,32 kg wog. Den zweiten Platz nimmt ein Nugget aus Chile ein, der über 153 kg auf die Waage brachte. Der wahrscheinlich reinste Riesennugget mit einer beachtlichen Feinheit von 986‰ und 70,92 kg Gewicht ist der "Wellcome Strager", der 1850 in Australien gefunden wurde.
Eine Sonderform des Seifengoldes stellt die dritte Form einer Goldlagerstätte dar, die in Transvaal (Südafrika) vorkommt. Bei den größten Goldvorkommen der Welt haben sich die losen Gold- und Geröllablagerungen wieder zu Konglomeraten von Gesteinscharakter verhärtet. Der vorhandene Sand ist durch Schwefelzufuhr in Pyrit verwandelt. Die südafrikanischen Bergwerksstollen gehören zu den tiefsten der Welt. Den Rekord stellt derzeit die Mine von "Western Deep Levels" in Caritonville mit einer Schachtsohle von 3.840 m auf. In diesen Tiefen herrschen extreme Arbeitsbedingungen (Temperatur wird auf 55°C gesenkt) vor.
Wie alle Ressourcen ist auch Gold nicht unerschöpflich. Professor Rudolf Saager von der ETH Zürich schätzt, dass mit den heute bekannten technischen Mitteln 45.300 Tonnen Gold abgebaut werden könnten. Der Löwenanteil liegt mit 18.000 Tonnen in Südafrika. Die Gesamtmenge an Gold, die überhaupt noch bergbaulich gewinnbar sein wird, schätzt er auf 100.000 Tonnen.
Die weltweite Nachfrage pro Jahr liegt derzeit bei rund 3.600 Tonnen, Tendenz steigend. Dagegen liegt die tatsächliche Fördermenge von Gold bei nur bei ca. 2.700 Tonnen (im Jahr 2002). Dieses Defizit Gold wird durch den Verkauf von Zentralbankbeständen und Recyclingmaterial ausgeglichen.
Im Jahre 2002 betrug die industrielle Nachfrage 3.175 Tonnen Gold. Der Großteil in Höhe von 2.689 Tonnen wurde zu Schmuck verarbeitet. Weitere 252 Tonnen benötigten die Münzprägestätten, um Münzen und Barren herstellen zu können.
Die Nachfrage nach Gold schwankt naturgemäß und ist zudem von wirtschaftlichen und politischen Faktoren, aber auch von bestimmten länderspezifischen Ereignissen abhängig.
Historisch belegt ist die Tatsache, dass Gold immer von aufstrebenden Wirtschaftsnationen angezogen wird. So sollte es heutzutage nicht verwundern, dass eine im Trend steigende Nachfrage aus Asien kommt. Das betrifft nicht nur Gold, sondern auch verstärkt Platin und Silber.
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