Sie sind hier:

Goldschmiedehandwerk

Von der Idee zum Meisterstück

Der Ring

Diamanten - Brillanten

Zirkonia

Opale

Perlen

Gold

Platin

Silber

Lexikon

Pflegetipps

FAQ

Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Aktuelle Angebote

Abstimmung

Gästebuch

Kontakt

Impressum

AGB


Die echte Perle ist ein einzigartiges und seltenes Naturprodukt, natürlich gewachsen, ohne menschliche Einflussnahme. Sie besteht aus vielen einzelnen Schichten von echtem Perlmutt und reift in einer unberührten "wilden" Muschel. Durch die dichte und vielschichtige Perlmuttmasse kann sie über Generationen als Schmuckstück getragen werden.

Alle Perlen und Zuchtperlen bestehen aus Calciumcarbonat.

Perlen entstehen als Reaktion des Weichtieres gegenüber eines Fremdkörpers, der in das Innere des Mantels oder zwischen Muschelschale und Mantel eingedrungen ist. Die äußere Haut des Mantels, das Epithel, die normalerweise das Perlmutt der Muschelschale aufbaut, umschließt sofort alle Fremdkörper in diesem Bereich und kapselt sie durch Perlmutt ab. Genauer gesagt zieht ein eingedrungener Fremdkörper, z.B. ein Sandkorn, äußeres Epithelgewebe mit. Dieses bildet durch Zellteilung einen sog. Perlsack, der den Eindringling umschließt. Hier entsteht nun durch die Immunitätsabwehr der Muschel die Perle, da um den Fremdkörper viele konzentrischschalige Hüllen aus Conchin und Calciumkarbonat gebildet werden.
Perlen entstehen also durch Abwehrreaktionen perlbildender Muscheln und Schnecken gegen einen Fremdkörper. Seltsamerweise kommt dieser Vorgang nach der Umhüllung nicht zum Stillstand, sondern es wird weiter Schicht auf Schicht abgelagert, solange das Tier lebt. Die in kühleren Gewässern lebenden Muscheln scheiden etwa 0,15 mm Perlschicht pro Jahr ab, die größeren Südsee-Perlmuscheln erzeugen bis zu 2 mm jährlich. Daraus und aus der Lebensdauer der Muscheln ergibt sich eine natürliche Obergrenze für die Größe von Perlen.

Perlen bestehen hauptsächlich aus Kalk in Form von winzigen, durchscheinenden Aragonit-Plättchen, die durch ein organisches Bindemittel, das Conchin (oder Konchiolin), zusammengehalten werden, sowie ca. 4 % Wasser. Dieser Struktur verdankt die Perle ihre im Vergleich zu Mineralen beachtliche Elastizität, die sie beim Fall zurückfedern lässt. Perlen überstehen deshalb so manchen Stoß, aber sie verkratzen leicht wegen der geringen Härte.
Der seidige Glanz und Schimmer (Lüster) der Perle entsteht durch Lichtbrechung an den Aragonit-Kristallen, während das Conchin als Farbträger fungiert.

Bis etwa 1920 gab es nur die „echten” Naturperlen (Orientperlen): ohne menschliche Mitwirkung durch Zufall entstanden. Von den Muschelbänken brachten Perltaucher die Tiere an Land, wo sie getötet und nach Perlen durchsucht wurden. Da bestenfalls jede tausendste Muschel eine Perle von guter Qualität enthält, wurden die Bestände so drastisch dezimiert, dass Naturperlen zur Rarität geworden sind. Für die Schmuckherstellung sind Naturperlen heute ohne Bedeutung.

Seit den 20er Jahren macht man sich die Erkenntnisse über die natürliche Entstehung und das Wachstum der Perlen zunutze und ahmte diese nach. Die Zuchtperle entsteht durch Einpflanzen eines gedrechselten Perlmuttkerns oder fremden Epithellmaterials, in die natürlich gewachsene, oder gezüchtete Muschel mit menschlicher Hilfe. Die Absonderung der perlmuttartigen Schichten erfolgt dann wie bei Naturperlen durch den Stoffwechsel der Muschel. Nach dem Einpflanzen bildet die Muschel in etwa 4 Jahren die Perle aus. Je länger die Perle wachsen kann, desto dicker und wertvoller wird die Schale. Dünnschalige Perlen besitzen noch keinen schönen Lüster und können nach einiger Zeit bis auf den Kern abschleißen.

Es hat sich gezeigt, dass Perlen auch ohne einen Kern allein dadurch entstehen können, dass perlbildendes Mantelgewebe ins Innere der Muschel gebracht wird. Solche kernlosen Perlen sind von Naturperlen praktisch nicht mehr zu unterscheiden; sie sind allerdings wie jene selten rund. Obwohl also die Grenze zwischen Natur- und Zuchtperlen oft schwer erkennbar ist, dürfen nach wie vor nur solche Perlen als „echte Perlen” bezeichnet werden, die ohne menschliche Nachhilfe entstanden sind. Alles was aus Zuchtbetrieben stammt, d.h. praktisch alles, sind Zuchtperlen. Darunter ist sicher hin und wieder, unerkannt und nicht identifizierbar, eine spontan gebildete „echte” Perle.

zurück